The African way of style

20. April 2024

Für das Vorarlberger Textilunternehmen Getzner fotografiert der Lustenauer Fotograf Marcel Hagen Kollektionen, die sich vor allem an Kund:innen in Westafrika richten.

Getzner Textil wurde 1818 als Familienbetrieb in Bludenz gegründet. Heute zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Herstellern von Stoffen für afrikanische Mode, Hemden und Blusen sowie Corporate Fashion und technischen Textilien.

Die Produkte vertreibt Getzner Textil weltweit. Mit rund 1.600 Mitarbeitenden und sieben Standorten im Herzen Europas erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro pro Jahr. African Fashion ist dabei der stärkste Geschäftszweig.

Die gemeinsame Geschichte von Westafrika und Getzner begann vor mehr als 40 Jahren. Der einzigartige Glanz und die Vielfalt an Dessins sind Erfolgsfaktoren für den Export des hochwertigen Damaststoffes. Dieser wird in Afrika auch „Bazin Riche“ genannt und ist in ganz Westafrika zu finden. Dort wird er von Designern und Schneidern kunstvoll bestickt und zu beeindruckenden Gewändern weiterverarbeitet.

Für die Yoruba, eine wichtige und große Volksgruppe in Westafrika und Nigeria, ist die Kleidung Ausdruck der Standeszugehörigkeit. Zu religiösen und festlichen Anlässen ist es seit jeher Brauch, die familiäre Zugehörigkeit durch die Wahl des Aso ebi, einer einheitlichen, zuordenbaren Familientracht, zu zeigen. Für das traditionelle Kleid samt dem „Head Tie“, der Kopfbedeckung, benötigt eine Frau fünf Yards, also rund viereinhalb Meter Stoff.

Die Yoruba-Damen finden Gefallen an den leichten Austrian Lace-Baumwollstoffen, Voile und Organza, bestickt mit floralen oder geometrischen Mustern. Die Durchbrechung der Stoffe mit Lochstickerei erwies sich bei hohen Temperaturen als vorteilhaft luftig für die Träger:innen.

Die formelle Herrenbekleidung in westafrikanischen Ländern ist der große Boubou.
Der dreiteilige Anzug besteht aus Hose, Hemd und einem langen Überkleid. Er wird aus zehn Yards Stickerei oder gewebten Damast-Stoffen geschneidert. Besonders kostbar gearbeitete Boubous gelten als Statussymbol.

Zur Unternehmensphilosophie von Getzner Textil gehört es, Erfolge zu teilen. Als Partner von „Ärzte ohne Grenzen“ fördert das Unternehmen Projekte der Entwicklungszusammenarbeit, wie den Bau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen in Afrika. Zuletzt mit der Erweiterung des Gesundheitszentrums CSCOM (Centre de Santé Communautaire) in Bamako, der Hauptstadt von Mali. Durch eine neue Entbindungsstation erhalten tausende Menschen Zugang zu einer schnellen und sicheren Gesundheitsversorgung. Besonders Frauen und Kinder profitieren davon.

Quellen:
Getzner Textil AG, Ulrike Kraler
Südwind Magazin, Edith Rhomberg

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